Handgepäck mit Kindern

Handgepäck mit Kindern? So machen wir’s seit 6 Jahren!

Früher – noch ohne Kind – sind wir als Paar immer mit Koffer gereist. Selbst für eine Woche Sommerurlaub hat jeder einen großen Koffer am Flughafen eingecheckt. Heute reisen wir als Familie fast ausschließlich mit Handgepäck – und ganz ehrlich: Es ist das Beste, was wir für uns entdeckt haben.

Seit sechs Jahren fliegen wir mit Kind – und zwar nur mit Handgepäck. Ja, das geht. Und es macht das Reisen mit Kindern so viel einfacher.

Warum Handgepäck mit Kindern die beste Entscheidung ist:

Fliegen mit Kindern kann ganz schön herausfordernd sein. Man jongliert mit Pässen, Snacks, Spielzeug, Stimmungsschwankungen – da ist weniger Gepäck ein echter Vorteil. Kein Warten am Kofferband mit quengelndem Kind, keine Sorge um verlorenes Gepäck. Stattdessen: Rucksack auf, alles griffbereit, los geht’s. Und wenn dein Kind mal seine Wasserflasche über dir entleert? Kein Problem – Wechselkleidung ist im Handgepäck dabei. Genau da, wo man sie braucht.

Unser Tipp: Starte mit Sonne

Wenn du überlegst, mit Handgepäck mit Kindern zu reisen, dann fang am besten mit einer Reise in die Sonne an. Warum?

  • Sommerkleidung braucht weniger Platz
  • Keine dicken Jacken, Schuhe oder Schneeanzüge
  • Falls mal etwas gewaschen werden muss, trocknet es super schnell

Unsere erste Flugreise mit Baby ging im Sommer nach Italien – mit nur Handgepäck. Das war der perfekte Einstieg. Heute reisen wir meist mit je einem Rucksack – für jede Person einen. Mehr brauchen wir nicht.

So reisen wir heute – ganz ohne Koffer

Freunde von uns werden am Flughafen regelmäßig gefragt, ob sie auswandern – und das bei drei Wochen Mallorca. Wir dagegen ernten verwunderte Blicke vom Hotelpersonal:
„Wo sind denn Ihre Koffer?“
Unsere Antwort:
„Wir haben nur unsere Rucksäcke dabei – Handgepäck mit Kind reicht völlig aus.“

Und das meinen wir ernst – egal ob wir ein Wochenende unterwegs sind oder einen ganzen Monat. Wir reisen fast ausschließlich mit Handgepäck. Nicht, weil wir gerne verzichten, sondern weil es uns so viel mehr Freiheit schenkt.

Zum Beispiel die Freiheit, den kleinsten Mietwagen zu nehmen – einen Fiat 500, am liebsten als Cabrio, und damit entspannt durch Italien zu fahren. Mit Koffern wäre das gar nicht möglich – allein der Kofferraum ist dafür viel zu klein. Und ehrlich gesagt: Wir vermissen die großen Gepäckstücke auch gar nicht.

Im Gegenteil – wir haben immer wieder die Erfahrung gemacht:
Egal wie groß ein Koffer ist – man neigt dazu, ihn vollzupacken.
Ob man die Sachen wirklich braucht oder nicht, ist zweitrangig. Platz = Potenzial für Übergepäck.

Heute packen wir gezielter, minimalistischer – und wenn wir unterwegs doch etwas vermissen? Dann finden wir überall eine Waschmaschine, sei es im Hotel, in der Ferienwohnung oder im Waschsalon nebenan. Es ist erstaunlich, wie wenig man wirklich braucht, wenn man bewusst packt – besonders beim Reisen mit Kindern.

Natürlich gibt es auch ein paar kleine Nachteile:
Man kann nicht einfach jede Flasche Wein oder jedes große Souvenir mitnehmen. Flüssigkeiten sind auf maximal 100 ml begrenzt, und der Platz für Erinnerungsstücke ist sehr begrenzt.

Aber selbst das ist lösbar:
📦 Ein kleines Paket nach Hause schicken
🎁 Nur das kaufen, was wirklich Bedeutung hat
🧴 Und Pflegeprodukte gibt es fast überall – oder man nimmt feste Varianten mit (Shampoo-Seife, feste Zahnpasta etc.)

Am Ende überwiegt für uns ganz klar die Leichtigkeit, Flexibilität und Ruhe, die das Reisen mit nur Handgepäck mit Kind(ern) bringt.

Was wir in 6 Jahren gelernt haben

Nach unzähligen Flügen, Gepäckentscheidungen (und Fehlentscheidungen 😅), Snack-Rettungsaktionen und Pack-Experimenten haben wir einiges gelernt. Das Wichtigste?

👉 Weniger ist wirklich mehr.

Wir haben früher zu viel eingepackt – besonders Spielzeug und Kleidung. Viele Dinge kamen ungenutzt zurück oder wurden unterwegs gar nicht gebraucht.

Heute wissen wir:

  • Das Kind braucht keine 7 Spielsachen – 2 reichen völlig.
  • Lieber 2 bewährte Outfits als 5 „Falls…“-Teile.
  • Und: Je größer das Gepäckstück, desto mehr stopft man rein.

Unsere Packliste ist heute kürzer, durchdachter und einfacher – aber genau richtig. Und wenn wir doch mal etwas vergessen haben? Dann haben wir es unterwegs gelöst – sei es mit einem spontanen Einkauf, einer Waschmaschine oder einfach mit Flexibilität.

Reisen mit Kindern lehrt Gelassenheit.
Und Handgepäck bringt sie oft schneller, als man denkt.

Best Practices für Handgepäck mit Kindern

Nach sechs Jahren Reisen mit (nur) Handgepäck haben sich bestimmte Dinge immer wieder bewährt. Manche davon waren echte Gamechanger, andere haben sich mit der Zeit einfach logisch ergeben. Hier teile ich unsere erprobten Best Practices, die das Reisen mit Kindern leichter, organisierter und entspannter machen – wortwörtlich.

1. Der richtige Rucksack ist Gold wert

Wir haben alles durchprobiert – Trolleys, Koffer, Weekender. Aber mit Kindern hat sich ein gut strukturierter Rucksack als Handgepäck am meisten bewährt.
Wichtig dabei:

  • Gepolsterte Träger
  • Große Öffnung
  • Praktische Fächeraufteilung
  • Eigenes Fach für Dokumente
  • Max. Größe passend zur Airline (z. B. 40x20x25 cm)

Je kleiner der Rucksack, desto weniger packt man – und genau das hilft.

Achte dabei auch auf die jeweiligen Gepäckbestimmungen – die Unterschiede zwischen Airlines können groß sein. In meinem Beitrag zu den Handgepäckrichtlinien der 7 beliebtesten Fluggesellschaften findest du eine praktische Übersicht.

2. Kleidung reduzieren – waschen statt schleppen

Wir packen nicht für jeden Tag ein komplett neues Outfit, sondern versuchen so viel wie möglich mehrfach zu verwenden. Hosen tragen wir in der Regel mehrmals, bei Unterwäsche natürlich nicht. T-Shirts nehmen wir meist eines pro Tag mit, je nach Wetter und Aktivität. Unser Ziel ist es, für ca. 7 Tage zu packen – egal wie lange die Reise dauert. Danach wird gewaschen: Entweder klassisch in der Unterkunft (Waschmaschine oder Waschsalon) oder unterwegs per Hand – zum Beispiel mit der Scrubba Wash Bag, einer kleinen Reisewaschmaschine, die super praktisch ist. So sparen wir Platz, Gewicht und Nerven – und packen wirklich nur das, was wir auch brauchen.

3. Flüssigkeiten? Nur das Nötigste

Die 100-ml-Grenze ist kein Drama – im Gegenteil: Sie hilft uns, nicht zu viel mitzunehmen. Wir nutzen:
  • Reisegrößen
  • Feste Produkte (Shampoo, Duschgel)
  • Wiederauffüllbare Fläschchen
  • Oder kaufen beispielsweise Sonnencreme vor Ort nach
Klappt problemlos – und spart Platz und Gewicht.

4. Spielzeug: Weniger ist mehr

Wir nehmen nur das mit, was wirklich genutzt wird:

  • 1 Lieblingsspielzeug
  • 1 kleine Neuheit (Überraschung!)
  • 1 Beschäftigung wie Stickerheft, Malbuch oder Hörspiel

Tablet & Kopfhörer? Ja – aber nicht von Anfang an. Wir setzen bewusst auf analoge Unterhaltung.

Weniger ist mehr – und das richtige Spielzeug macht den Unterschied. Hier findest du meine Top 6 Spielzeuge fürs Flugzeug, die sich bei uns wirklich bewährt haben.

5. Kinder einbeziehen

Unsere Tochter darf ihren Rucksack selbst packen – mit ein bisschen Unterstützung. Sie weiß: Spielzeug, Snacks, Kleidung – das ist „ihr Gepäck“. Das stärkt nicht nur ihr Selbstbewusstsein, sondern entlastet auch uns als Eltern. Doch das Mitpacken geht bei uns noch weiter: Auch bei der Auswahl der Kleidung binden wir sie mit ein. Natürlich nicht beim Notfall-Outfit im Handgepäck – das bleibt praktisch. Aber für den restlichen Kofferinhalt (bzw. Rucksack) darf sie mitentscheiden, welche Kleidungsstücke mitkommen. Das hat zwei große Vorteile: Keine Diskussionen am Urlaubsort („Ich will aber das Einhornshirt!“) Mehr Vorfreude, weil sie sich bewusst mit der Reise beschäftigt Wir nutzen dabei eine kleine Checkliste und besprechen gemeinsam, was sinnvoll ist. Das Packen wird so zur gemeinsamen Vorbereitung – und nicht zum elterlichen Monolog. Und ja: Es darf auch mal ein Glitzerkleid mit, selbst wenn wir nur zum Camping fahren.

Unsere wichtigsten Dinge im Handgepäck mit Kind

Nach zahlreichen Reisen wissen wir genau, was sich bewährt hat. Hier unsere persönlichen Must-haves:
  • Snacks – immer griffbereit, für jede Stimmungslage
  • Greifbare Wechselkleidung + Mülltüte – weil immer etwas passieren kann
  • Feuchttücher, Pflaster, Desinfektion
  • Tablet mit Hörspielen + Kopfhörer
  • Ein Lieblingsspielzeug + ein neues, kleines Extra
  • Reisepässe, Bordkarten & Versicherungsunterlagen – organisiert & schnell erreichbar
Diese Dinge haben uns schon oft den Tag gerettet – vor allem bei langen Flügen, Verspätungen oder kleinen Katastrophen wie einer umgekippten Wasserflasche. Sie gehören bei uns inzwischen ganz automatisch ins Handgepäck und haben sich in jeder Situation bewährt – ob beim Kurztrip nach Italien oder auf dem Langstreckenflug nach Hawaii. Du reist mit Buggy? In meinen Beitrag „Buggy im Flugzeug: Diese 12 Airlines erlauben ihn an Bord“ findest du eine praktische Übersicht.

Unsere Packliste fürs Handgepäck mit Kindern

Wenn du hier die ultimative Packliste für jedermann erwartest, muss ich dich leider enttäuschen. Denn auch wenn wir inzwischen fast ausschließlich mit Handgepäck fliegen, ist jede Reise anders – und damit auch unsere Packliste. Was wir aber sagen können: Wir packen immer individuell – aber auf jeden Fall minimalistisch. Hier findest du eine Übersicht der Dinge, die sich für uns in den letzten Jahren wirklich bewährt haben – als Inspiration, nicht als Regelwerk.

🧳 Wichtige Dokumente

  • Reisepässe und digitale Kopien
  • Flugtickets und weitere Reiseunterlagen
  • Krankenkassenkarte oder Reiseversicherung
  • ggf. Einverständniserklärung bei alleinreisenden Eltern

🧼 Pflege & Hygiene

  • Feuchttücher, Windeln (je nach Alter)
  • Mini-Kulturbeutel
  • Medikamente & Pflaster
  • Müllbeutel / Zipbags

🎒 Beschäftigungsmaterial

  • 1–2 Lieblingsspielsachen
  • Malbuch & Stifte
  • kleine Bücher oder Stickerheft
  • Tablet mit vorinstallierten Spielen, Hörspielen oder Videos (je nach Alter)
  • Kindgerechte Kopfhörer

🥨 Snacks

  • Cracker, Brezel
  • Kekse (lieber ohne Schokolade)
  • Obst und Gemüse
  • Quetschies, Riegel
  • Trockenobst, wie beispielsweise Rosinen

👕 Kleidung

  • Bequeme Basics, die sich farblich gut kombinieren lassen
  • Zwiebelprinzip: mehrere dünne Schichten anstelle einer dicken Schicht
  • Schlafanzug
  • Unterwäsche
  • Socken
  • Sonnenhut
  • Sandalen

Fazit: Handgepäck mit Kindern = weniger Stress, mehr Leichtigkeit

Handgepäck mit Kindern klingt für viele erstmal unmöglich. Für uns ist es heute ganz selbstverständlich – und hat unser Reiseleben so viel entspannter gemacht.

Du brauchst wirklich nicht viel – nur das Richtige. Und mit ein bisschen Übung wird aus dem Packchaos eine gut eingespielte Routine.

Wenn du bisher für jeden Tag deiner Reise mehrere Outfits eingepackt hast, dann fang an, dich langsam zu reduzieren:

  • 👕 Zuerst: 1 Outfit pro Tag
  • 📉 Dann: Reisetage minus 1 Outfit
  • 📉 Und weiter: Reisezeit minus 2 Outfits

Solange, bis du merkst: Ich habe alles dabei – und trotzdem ist der Rucksack nicht voll.

Denn je bewusster du packst, desto besser lernst du dich (und dein Kind) als Reisende kennen. Und falls du doch mal etwas vergessen hast, das du dringend brauchst: Einkaufsmöglichkeiten gibt es wirklich überall auf der Welt. Von Windeln über Sonnenhüte bis hin zu Zahnbürsten – alles lässt sich unterwegs nachkaufen.

Wenn du also überlegst, ob du das auch schaffen kannst:
Ja, das kannst du. Fang leicht an, reise bewusst – und genieße die gemeinsame Zeit mit deinem Kind, statt sie mit Kofferschleppen zu verbringen.

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